Bildtitel: Lichtschwert von Hartmut Skerbisch
Die Ausstellung ‘Das Paradies der Untergang’ von Hartmut Skerbisch im Grazer Kunsthaus präsentiert das Oeuvre des Künstlers vom Beginn seiner Karriere als Architekturstudent bis zu den künstlerischen Arbeiten der letzten Jahre.
Eine der frühesten Arbeit der Ausstellung ist ein Video Selbstporträt, das in Kooperation mit seinem Studienkollegen Wolf Plotteg entstanden ist. Die Arbeit lässt lt. dem Kurator der Ausstellung Günther Holler-Schuster Bezüge zu Peter Weibel zu, genauso gut könnte man Bezüge zu John Baldessari herstellen, der vor einigen Jahren in einer Kooperationsausstellung mit dem MUMOK Museum in Wien gleichzeitig auch im Kunsthaus präsentiert wurde.
Eine Arbeit zeigt mehrere Fernseher die übereinander zu einem Turm gestapelt wurden und Farbflächen anzeigen. Dies lässt Bezüge zu Angela Bullock, Nam Jun Paik oder Flora Neuwirth zu, die ebenfalls wie beispielsweise Neuwirth in ihren CMYK Farbcodes Werken leicht variierte Farbpaletten in den Mittelpunkt der Arbeit stellen.
Die Skulpturen, die Skerbisch’s wesentlich bekannteren Werke der letzten Jahre darstellen, sind beispielhaft als kleinere Objekte, die uns in größerer Form beispielsweise aus dem Skulpturenpark, wie auch wohl das berühmteste Werk in Graz die Freiheitsstatue neben der Grazer Oper, die vor einigen Jahren bei ihrem ersten Aufstellort, während des Steirischen Herbstes, direkt vor der Oper negative Kritik erntete, da die Oper laut einigen negativen Stimmen verschandelt wurde und der schöne Blick auf die Oper verstellt wurde. Die Statue wurde anschließend neben der Oper auf ihrem heutigen Standplatz aufgestellt. Die der Freiheitsstatue von Skeptisch nachgeahmte Figur umgesetzt mit einer ähnlichen Brückenkonstruktionsweise wie der Eiffelturm in Paris zeigt eine Frau, die in der einen Hand wie Jeanne D’Arc ein Schwert hält und in der anderen Hand eine Weltkugel ein Miniaturformat von Skerbisch’s Weltkugelwerken, die unter anderem kurz nach seinem Tod im Skulpturenpark in Unterprämstätten durch Skerbisch’s Sohn eingeweiht wurde. Eine weitere der Kugeln befindet sich in der Kunstsammlung von Helmut Marko, die auf seinem Privatgrundstück aufgestellt ist, jedoch nicht besichtigt werden kann.
Die Umsetzung der Arbeiten, welche Referenzen zu anderen ähnlichen Objekten zulassen und dadurch in gemeinsamen Bezug gesetzt werden können ist ein Merkmal der Arbeitsweise des Künstlers Hartmut Skerbisch.
Die Ausstellung vereint sein Frühwerk mit Videoarbeiten, wie zuvor besprochen, sowie seine späteren Werke im skulpturalen Bereich, die mit Materialanleihen aus der architektonischen Formensprache entliehen sind und somit auf seine Ausbildung an der Technischen Universität in Graz zurückzuführen sind.
Die Ausstellung im Grazer Kunsthaus gibt uns einen guten Überblick über das Oeuvre von Hartmut Skerbisch und ist definitiv sehenswert als wesentliche Position der Grazer beziehungsweise auch Österreichischen Kunstgeschichte.
Daniela Haberz, M.A. für
AØH Art Consultancy Haberz
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Interview mit Günther Holler-Schuster: Interview Holler-Schuster