Gestern habe ich zufällig einen Gesprächsteil von zwei Männern mit angehört, die sich über die aktuelle Debatte zum nazistischen Liedgut unterhielten. Gesprächsfetzen der Konversation waren: ‘Nun sind unsere Lieder nazistisches Liedgut, aber wir singen sie doch von Kindheit an’.
Dies gab mir zu denken, was wenn ich in einer Familie mit rechtsextremen Hintergrund aufgewachsen wäre, tagtäglich der Einfluss meiner Eltern und ihrer Freunde, keine anderen Meinungen, die mir eine selbständigen Entscheidung in eine andere Richtung möglich gemacht hätten, da es ‘normal’ war, wie einer der beiden Männer sagte. Wie ich vorbei ging sind sie sofort verstummt, da es ihnen offensichtlich unangenehm war, ihre politische Orientierung öffentlich zu machen.
Dieser Diskurs soll nun keinesfalls meine liberale und weit entfernte Meinung zur rechtsextremen Haltung, die sich in unserem Land verbreitet, ändern, da meine Einstellung klar entgegen der rechte Einstellungen der FPÖ, in die sich auch die Koalitionspartner ÖVP mit hineinziehen lässt, ist und ich auch klar dafür einstehe mich gegen die aktuellen Tendenzen der Ausgrenzung von ausländischen Einwohnern oder Randgruppen, die auf soziale Leistungen unseres Landes angewiesen sind ausspreche.
Man bekommt jedoch auch das Gefühl, wenn man, wie ich im Kulturbereich arbeitet, man muss in gewisser Weise tolerieren, wie es derzeit zugeht, da man auf die Förderungen, angewiesen ist die von der Regierung vergeben werden.
Trotzdem möchte ich hiermit ein klares Statement gegen die rechte Einstellung unseres Landes und für Menschenrechte und soziale Wärme in unserem Land machen und hoffe, dass auch Wähler der FPÖ nicht in die tiefste Vergangenheit zurückgehen, die unser Land gespalten hat und Menschen, die nicht konform gingen ausgeschlossenen und aus dem täglichen Leben ausgelöscht haben.
Hoffen wir, dass wie unser Bürgermeister, der ÖVP seinen Koalitionspartner von den in seiner Wahlbroschüre beschriebenen Vorsätzen der Inklusion aller Bewohnern meiner Heimatstadt Graz, überzeugen kann und wir eine lebenswerte Stadt für alle Einwohner sind, ob jung ob alt und mit liberalem und offenen Einstehen für die Werte einer europäischen Gemeinschaft auch als Vorbild für das gesamte Land.
Daniela Haberz, M.A.
Kuratorin & freie Journalistin
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Yesterday, I overheard a conversation between two men who discussed the current debate about extreme-right songs. Part of the conversation was that they sang these songs since their early childhood and did not understand why they should be forbidden now. This made me think, what if I would have grown up in a family with far-right views and would not have had the possibility to form my own liberal opinion being surrounded by family and friends that made these extremist views ‘normal every-day’ as the two man stated. They suddenly stopped talking when I passed by obviously ashamed to state their political views in public.
This discourse should not give the impression that my liberal views do not prevail in my life and that I am clearly opposed to the extremist right, that takes over in our country and to state that as well the ÖVP peoples party begins to be drawn into the right wing ideas of their coalition partner.
Working in the cultural sector one as well gets the feeling to need to look into the other direction at times to still receive funds to realise projects that are allocated by the current government.
Nevertheless I would like to make a clear statement against the far-right views our country is currently undergoing and as well hope that people who voted for the far-right party FPÖ do not go back in history that separated our country and segregated people who did not go conformist and were extinct from every day life.
Let’s hope that our mayor from the peoples party ÖVP convinces his coalition partner FPÖ of the views he stated in his election pamphlet inclusion for all people living in my home-town Graz and that we are a welcoming town for all people no matter if young or old and with a liberal and open-minded position for the values of a European Community and therewith becoming a role-model for the entire country.
Daniela Haberz, M.A.
Curator and independent Critic